Der Meister macht Werbung für die Sportart

Geschrieben am 02.09.2024
von Matthias Beckonert

Die Wasserballer des Lehrter SV konnten sich zum 150-jährigen Jubiläum des Hauptvereins in nie dagewesener Form selbst beschenken: Vor einer dreistelligen Zuschauerkulisse gab mit dem amtierenden Meister und Champions-League-Teilnehmer Waspo 98 Hannover Deutschlands derzeit beste Mannschaft kurzfristig ein attraktives Gastspiel im traditionsreichen Freibad am Hohnhorstweg, so dass beide Teams Werbung für die Sportart machen konnten.

„Selbst das Wetter war perfekt“, freute sich Pressesprecher Wolfgang Philipps. Für gute Stimmung sorgten aber auch die Gäste: Diese waren mit ihrem kompletten Kader angereist, durchweg Nationalspieler und internationale Akteure aus Topnationen der Sportart. Unter den deutschen Aktiven gaben gleich sieben Teilnehmer der jüngsten Europameisterschaft in Kroatien, darunter Nationaltorhüter Felix Benke, ihre Visitenkarte ab. Bei den ausländischen Akteuren war insbesondere Kroatiens zweimaliger Olympiateilnehmer Marko Macan (Weltmeister 2017 in Budapest) ein Blickfang.

Am Beckenrand blieb einzig der zweimalige WM-Teilnehmer Kevin Götz (Adduktorenprobleme), der jüngst bei den Olympischen Spiele als Aktivensprecher des Deutschen Schwimm-Verbandes bei den Fernsehsendern ein gefragter Interviewpartner gewesen war. Nach mehrmonatiger Verletzungspause war aber der Kroate Hrvoje Benic (WM-Dritter 2019) erstmals wieder mit dabei, der sich gleich wieder in die Torschützenliste eintragen konnte.

Auch den Insidern wurde an diesem Abend etwas geboten: Waspo 98 brachte beim ersten Saisonauftritt auch alle vier Neugänge, darunter mit Lukas Küppers und Aleks Sekulic (beide vom ASC Duisburg) und Denis Strelezkij (von Pokalsieger Wasserfreunde Spandau 04) gleich drei aktuelle Nationalspieler und EM-Teilnehmer von 2024. Komplettiert wird das Quartett durch den Kroaten Antonio Buha vom französischen Erstligisten Team Strasbourg.

Viele Gäste und drei Tore

Der Klub aus der Region Hannover beging parallel zum großen Jubiläum des Hauptvereins das 75-jährige Bestehen der Sportart in Lehrte und konnte zu der kurzweiligen Abendveranstaltung neben Topathleten viele alte Bekannte begrüßen: Unter den LSV-Größen befanden sich auch die früheren Trainer Joachim Haake und Antonio Emanuel oder der immer noch rüstige Herbert Weidemann (85) aus der norddeutschen Meistermannschaft von 1964 (Vereine ohne Winterbad). Selbst Hannovers langjähriger Trainer Karsten Seehafer ließ sich den ersten Saisonauftritt seines Teams nicht entgehen, das er zum Abschied noch im Juni zum fünften Meistertitel seit 2018 geführt hatte.

Beim sportlichen Teil des Abends konnten zur Freude der Organisatoren alle vorhandenen wie auch eigens herangeschafften Sitzgelegenheiten am Beckenrand gefüllt werden. Hier unterlag zunächst das Lehrter Bezirksoberligateam gegen die Gäste in einer stark verkürzten Partie nach flottem Spiel mit 3:6, wobei Sören Giere (2) und Julian Frankl vor bestens gefüllten Rängen für die LSV-Tore sorgten. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir dreimal treffen“, zeigte sich Wolfgang Philipps erfreut.

„Rauf und runter wie beim Handball“

Anschließend boten die Gäste unter ihrem neuen Trainer Aleksandar Radovic (Europameister 2008 und zweimaliger Olympiateilnehmer mit Montenegro) mit zwei Teams ein Demonstrationsspiel, wobei unter den Zuschauern neben der Athletik insbesondere das hohe Tempo Eindruck hinterließ: „Das ging wie beim Handball rauf und runter“, stellte einer der Fans fest. Auf Anhieb in Torlaune zeigte sich mit Nationalspieler Lukas Küppers (Bundesligatorschützenkönig 2020) einer der vier Neuzgänge des Meisters.

Im Anschluss an den sportlichen Teil konnte der Lehrter SV mit der tradtionell wasserballfreundlichen Unterstützung der Herrenhäuser-Brauerei und der BAR Profis alle Aktiven wie auch Gäste zu einem gemütlichen Beisammensein im Ambiente der Sportart vor dem Klubraum einladen, so dass es Deutschlands derzeit beste Wasserballer auch zum „Anfassen“ gab.

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Prominente Gäste: Lehrtes Mannschaftsführer Sören Giere (l.) empfängt von dem zweimaligen Olympiateilnehmer Marko Macan (Weltmeister 2017 mit Kroatien) einen signierten Ball und Waspo-Wimpel. Foto: Kim Kalinski